Reportage: Schadenfall dahlia Zollbrück
Behebung eines Wasserschadens bei laufendem Betrieb
Das dahlia Zollbrück wurde von einem Unwetter heimgesucht. Doch das folgende Interview mit Ulrich Wüthrich, Leiter Technische Dienste und Sicherheitsbeauftragter, beweist, dass man dort mit Überraschungen umgehen kann und den Humor nicht so rasch verliert.
Herr Wüthrich, was ist im dahlia Zollbrück genau passiert?
«Ein kurzes und heftiges Unwetter am 4. Juni 2018 setzte sintflutartig das Erdgeschoss und den Keller unter Wasser. Das Wasser füllte den Lichtschacht und drückte gegen das Fenster, welches schräg gestellt war. Als wir versuchten, das Fenster zu schliessen, brach das Wasser ganz herein. Unsere Mitarbeiterinnen wurden dabei beinahe im Raum eingeschlossen, so überraschend schnell ging alles. Fast wie im Film!»
Wie ging es weiter?
«Wir riefen die Feuerwehr. Und unsere Nachbarn wunderten sich. Denn der Dorfbach kam nicht höher als gewöhnlich. Das Gewitter war sehr lokal niedergegangen. Nachdem das Wasser ausgepumpt worden war, riefen wir einen Wasserschadensanierer, der sofort einen Trockner installierte.»
Das war aber nicht die BTS AG?
«Nein. Die kam erst später ins Spiel. Die GVB verlangte noch eine Gegenofferte und die BTS AG hat gewonnen.» Was hat den Ausschlag dazu gegeben? «Einerseits war die die BTS AG günstiger. Was aber noch wichtiger war: sie sind logischer vorgegangen.»
Wie meinen Sie das?
«Sie haben sich die Sachlage zuerst genau angesehen, bevor sie gerechnet haben. Zum Beispiel haben sie nicht nur am Rand gemessen, sondern sie haben Löcher gebohrt, um zu sehen, wie es wirklich aussieht.»
Was hat Ihnen an der Zusammenarbeit mit der BTS AG sonst noch gefallen?
«Die Beratung durch Marc Sacha Stauffer, Regionalleiter Burgdorf und Berner Oberland, war sehr gut und angenehm. Wir haben uns laufend abgesprochen und die Termine wurden immer eingehalten. Die ganze Vorgehensweise habe ich als sehr professionell erlebt.»
Wie ist die BTS AG denn vorgegangen?
«Das wichtigste für uns war, dass wir den Betrieb aufrechterhalten konnten. Die BTS AG ging deshalb in drei Etappen vor. Die Bewohnerzimmer und der Korridor kamen zuerst. Einzelne Bewohner mussten wir von ihren Zimmern vorübergehend in Wohnungen unterbringen (zum Glück waren gerade einige frei). Jetzt sind die Büros dran, welche wir aktuell in die nun trockenen Bewohnerzimmer verlegt haben. Später kommt dann noch die Caféteria dran. Dort hat sich von der Feuchtigkeit der Boden angehoben. Die BTS AG hat im Unterdruckverfahren getrocknet, damit die Luft nicht in den Raum geblasen wird.»
Waren da nicht überall Schläuche im Weg?
«Nein. Im Korridor verlegte der Schreiner darüber ein Holzpodest (9cm hohe Latten mit Schalltafeln drauf). Die Rampe war für Bewohner und Personal mühelos begehbar und sogar mit dem Rollstuhl befahrbar. Es sah aus wie in einer Festhütte. «Holz isch heimelig» – das passt sogar in unser Konzept und den Bewohnern gefiel es. Die Reinigungsequipe konnte den Staub ausnahmsweise am Rand elegant verschwinden lassen. Es war fast schade, als die Rampe wieder weggeräumt wurde.» (lacht)
Was war das Mühsamste aus Ihrer Sicht?
«Die Zeit bis zur Kostengutsprache. Und manchmal wurde das Warmwasser knapp, weil unsere Pelletheizung Schaden genommen hatte. Wir mussten ständig von einem Tag auf den anderen umplanen. Marc Sacha Stauffer war uns dabei eine grosse Hilfe. Er hat sich immer gekümmert, mit dem Schreiner geschaut und nachgefragt. Die Trocknerei ist langfädig, aber dafür können die bei der BTS AG nichts. Sie waren sehr flexibel. Klar, das ist ihr Job, aber es hat eben auch funktioniert. So wie der Schaden behoben wurde, bzw. immer noch behoben wird, ist die Belastung für die Bewohner am geringsten und die Kosten für die Versicherung blieben verhältnismässig tief. Das wäre anders gewesen, wenn wir in ein Hotel hätten umziehen müssen.»